Freitag, 17. Oktober 2014

Russische Apfeltorte und Wolkenfee plaudert aus dem schulischen Leben




Als ich Kind war (sogefühltehundertjahreher) da musste ich per Bus und Strassenbahn zur Schule fahren (ca. 1-1,5 STUNDEN!!! ein WEG), oder noch schlimmer ab und zu mit dem Fahrrad, jessas war das weit. 

Ich durfte ewig an einer Straßenbahnhaltestelle stehen, weil ich den Anschlussbus knapp verpasst hatte (warum diese Busfahrer auf einen Samstag um 13 Uhr nie nicht mal 1 Minute länger auf die Bahn warten konnten, das verstehe ich bis heute nicht) (Wie oft hatte ich 5 Meter vor der Haltestelle den Bus wegfahren sehen und wußte, jetzt stehst du wieder 1 Stunde rum und brauchst dann 20 Minuten Busfahrt und nochmals 15 Minuten zu Fuss) 

Ich war fast jeden Samstag von 7 bis ca. 14.35 Uhr schultechnisch unterwegs, für 4 Stunden Schule von 8 bis 12 habe ich 7 Stunden 35 Minuten an Zeit investieren müssen, und zu Hause angekommen war ich völlig fertig vom Rumlatschen und fast verhungert. TRAUMA, kein Wunder, dass ich Schule gehasst habe. Habe ich diesen verdammten Bus nicht erwischt, dann habe ich an dem dortigen Kiosk voller Frust jeden Samstag ca. 13 Uhr mein Taschengeld der Woche in Süssigkeiten verprasst (und in die BRAVO hüstel!!!), irgendwie musste ich diese Zeit von ca. 1 Stunde bis der nächste Bus fuhr ja rumkriegen. Es gab noch kein Internet, kein Smartphone, kein I-Phone und der Begriff ONLINE war noch nicht geboren. Und es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, warum ich in dieser Zeit nichts an Gewicht zugenommen habe. Wahrscheinlich war es das ständige Rennen der Bahn oder dem Bus hinterher.



In dieser Zeit gab es Kaffeeklatsch. Das kennen wir heute gar nicht mehr (glaube ich?). Da trafen sich die Mütter nachmittags um 15 oder 16 Uhr zu Kaffee und Kuchen immer bei jemand anderem in der Nachbarschaft. Und in dieser Zeit wurden per Handschrift oder ACHTUNG!!! "SCHREIBMASCHINE" geschriebene Rezepte weitergegeben. Die "SCHICHTSALATE" "MAGGIREZEPTE" und Kuchenrezepte. Hachja. Und so ein Rezept aus dieser Zeit steckte in einem uralten Backbuch. Handschriftlich auf einem Zettel in dem Buch versteckt, das musste ich natürlich sofort testen. 

Der Kuchen ist wirklich superlecker. Er muss aber über Nacht stehen, damit er sich gut anschneiden lässt. Nach 3 Tagen schmeckt er richtig gut, also ein perfekter Kuchen zum Vorbereiten.



Russische Apfeltorte

500 g Äpfel schälen, kleinschneiden und mit 2 Gläschen Rum tränken.

Einen Rührteig herstellen aus

250 g Margarine (oder Butter)
250 g Zucker
4 Eier
250 g Mehl
125 g geriebene Haselnüsse
1 Päckchen Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
1 TL Zimt
1 TL Kakao

Die Äpfel unter den Teig heben, in eine gefettete Springform geben und bei 160 Grad ca. 1 Stunde backen. Den Kuchen aus der Form lösen und vollständig abkühlen lassen. Mit Schokoguss überziehen und mit Mandelblättchen verzieren.


 
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